Worauf legen deutsche Unternehmen Wert?
Um herauszufinden, was den deutschen Unternehmen wichtig ist, damit sie einen Standort in Uschgorod eröffnen, wurde innerhalb dieses Projektes eine Befragung einiger Unternehmen durchgeführt. Die Befragung wurde auf eine Standorteröffnung in der Ukraine allgemein bezogen und nicht speziell auf Uschgorod. Die Ergebnisse stellen wir unten kurz da.
Inhalte des Fragebogens:
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Welche Vorabinformationen über einen Standort im Ausland sind für Ihre Firma wichtig, um über die Standortwahl entscheiden zu können?
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Haben Sie Geschäftsstandorte in Osteuropa? Wenn ja, wo liegen diese und was waren die Hauptgründe für die Wahl dieses Standorts?
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Sofern Ihre Firma noch keine Niederlassung in der Ukraine führt, woran liegt das?
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Sofern Sie bereits einen Firmensitz in der Ukraine haben: Wie unterscheiden sich Ihrer Einschätzung nach die Qualifikationen von Ukrainischen Mitarbeitern im Vergleich zu Mitarbeitern in anderen Ländern?
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Welche Vorkehrungen müsste die Ukraine treffen, um sich als potentiellen Standort interessanter zu machen?
Antwortergebnisse der Befragung
EnergieversorgungMobilfunktbrancheAutomobilbrancheReifen- & Felgenanbieter
Allgemeine Kriterien | Politische Stabilität Kultur Hürden durch die Sprache überwinden Regelkonformität und „ease of doing business“ Attraktivität und Verlässlichkeit der nationalen Regulierung um Bereich der Energieversorgung |
Geschäftsstandorte in Osteuropa | Tschechien, Polen Attraktive Geschäftsmöglichkeiten und politische Stabilität |
Gründe gegen eine Niederlassung | Momentan keine Niederlassung wegen mangelnder politischer Stabilität |
Bewertung der Mitarbeiter in der Ukraine | Keine |
Anreize | Politische Stabilität Attraktive Regulierungen für ausländische Investoren Korruptionsbekämpfung verstärken |
Allgemeine Kriterien | Stabilität der Politik Wirtschaftlich vorteilhafte Situation im Bezug auf Exporte, Importe etc. Investition: Forschung und Entwicklung |
Geschäftsstandorte in Osteuropa | Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Georgien, Ungarn, Kosovo, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Ukraine Gründe lokale Gesellschaft Vorort unter den Kriterien des ersten Punktes Die Ukraine wird auch in der gerade kritischen Situation nicht verlassen Standort- und Personalverlagerung aus dem Raum Donetsk nach Kiew und Lemburg |
Gründe gegen eine Niederlassung | Keine |
Mitarbeiter in der Ukraine verglichen mit deutschen Mitarbeitern | Keine Differenzen |
Anreize | Politische Stabilität nimmt zu Korruptionsfreie Verwaltung wie auch Rechtssicherheit (im Steuerbereich) Investitionstätigkeit: Privatinvestoren besonders in den Branchen Agrar/Lebensmittel, Maschinen, Energie, Chemie Infrastrukturelle Maßnahmen, gestützt durch Förderungen und IFI-Finanzierungen in den Netzwerken: Energie, Verkehr, Umwelt |
Allgemeine Kriterien | Wirtschaftlich relevante Kenngrößen (Makrodaten der Banken über BIP etc.) Stabile Währung Essenzielle Branchen und deren Zukunft Rohstoffpreise z. B. Öl Vorhandene Automobilbranche Tarifäre und nicht tarifäre Handelsabkommen, Handelsbarrieren Neuwagenverkauf (Quote) Führende Automobilanbieter Kosten für den Autoverkauf inklusive Kosten der Endverbraucher (Steuern) |
Geschäftsstandorte in Osteuropa | Polen, Tschechien, Ukraine etc. Vor politischen Problemen und Krisen: Fortschrittliches Land Größere Bevölkerungszahl Politik ist offen für Automobilbranche Umfangreicher Absatzmarkt für Autos (Neuwagen) Kaufkraft steigt Importland für Autos Passende Rahmenbedingungen |
Gründe gegen eine Niederlassung | Gründe aus aktueller Sicht: Situation des Landes im Blick behalten – nicht als möglichen Standort ausschließen Autobranche ist eingebrochen Probleme einer Investition in die Ukraine Politisch instabile Situation |
Mitarbeiter in der Ukraine verglichen mit deutschen Mitarbeitern | Hoch engagierte Mitarbeiter, stark motiviert um Karriere zu machen und international zu agieren Problematik: Menschen mit Potenzial wollen weg (spricht nicht für die Attraktivität des Landes), wodurch Mitarbeiterengpass entsteht Bildungssystem ausbaufähig, da in Westeuropa ein höherer Standard herrscht Duale Ausbildung nicht vorhanden Mitarbeiter müssen selbst durch den Betrieb ausgebildet werden, das ist teuer und aufwendig. Es könnten viele Stellen vergeben werden, wenn eine Duale Ausbildung vorhanden wäre. Das heißt, gäbe es in der Ukraine ein duales Bildungssystem, das Ausbildung und Schule miteinander vereint, würde der Anreiz für deutsche Firmen steigen. Gute Universitäten, IT-Sektor hervorragend |
Voraussetzungen | Politische und wirtschaftliche Lage verbessern Staatliche Institutionen, wie auch die Rechtssicherheit fördern Bildungssystem steigern |
Allgemeine Kriterien | Marktpotenzial seitens des Vertriebs, bestehende Kontakte zu Kunden Investition nur bei: Vorhandenen guten Geschäftskontakten, welche somit sichere Absatzkanäle darstellen |
Geschäftsstandorte in Osteuropa | Polen: Nachbarland, wichtiges Transitland für LKW |
Gründe gegen eine Niederlassung | Kein relevanter Markt für Reifenbedarf, da die Kaufkraft zu gering ist und somit ein niedriges Preisniveau herrscht |
Mitarbeiter in der Ukraine verglichen mit deutschen Mitarbeitern | Keine |
Voraussetzung | Keine (Ist kein Nachbarland von Deutschland, zu weit weg) |